Im Rahmen des CVJM-Sportangebotes machten sich Sportler Gedanken zu “Schuld und Sühne” am reformationstag.
Liebe Sportler, ist euch bewusst, dass wir von einem Wochenende kommen mit zwei kirchlichen Feiertagen.
Einmal von dem katholischen Feiertag Allerheiligen am letzten Samstag und dann von einem Feiertag, der fast wegen der Halloween-Aktivitäten vergessen wird, dem Reformationstag am letzten Freitag.
Habt ihr eine Idee, was es mit dem Reformationstag auf sich hat? Nichts Geringeres als die Geburt der ev. Kirche.
Wie kam es dazu? Ich will es mal über das Prinzip „Schuld“ und „Sühne“ versuchen zu erklären.
Wir kennen alle vom Sport die gelbe und die rote Karte. Bei Regelverstößen gibt es entweder die gelbe Karte oder bei zweimaligem Regelverstoß die rote Karte mit Platzverweis. Damit wird der Regelverstoß geahndet oder abgegolten.
Wie ist das bei uns im persönlichen Leben? Bei offiziellen Verstößen greift das Strafgesetzbuch und ich erhalte eine Strafe. Im Zivilgesetz, z.B. Autounfall, übernimmt die Versicherung des Verursachers die Kosten/Schuld. Bei Personenschäden mit Verletzungen bis zum Tod entsteht eine Schuld, die nicht mit Geld abgegolten werden kann. Diese Schuld bleibt bestehen. So ist es auch mit Dingen im zwischenmenschlichen Bereich, wenn ich einem anderen Menschen Unrecht tue, schlecht über ihn rede etc. Wie gehe ich mit dieser Schuld um?
Und jetzt kommen wir zu unserem Reformationstag zurück. Menschen kaufen sich gerne frei, auch von Schuld.
Zur Zeit von Martin Luther hatte die katholische Kirche eine geniale Idee, um den Bau vom großen Petersdom in Rom zu finanzieren.
Sie verkauften den Menschen sog. „Ablassbriefe“, mit denen die Menschen sich von ihrer Schuld freikaufen konnten, mit dem Segen der katholischen Kirche.
Da kam Martin Luther auf den Plan, der dagegen opponierte und sagte, das ist Unrecht.
Schuld vergeben kann nur Gott alleine, der deswegen seinen Sohn Jesus Christus ans Kreuz nageln ließ.
Und diesen Protest tat M. Luther mit seinen 95 Thesen kund, die er an das Tor der Schlosskirche von Wittenberg hängte.
Seine Kernaussage:
Gottes Gnade und Vergebung ist kostenlos für einen jeden von uns und sie kann nicht erkauft werden.
Das ist die Botschaft der Reformation. Amen
Lothar Püschel, Nierstein 3.11.2025